Mittwoch, 5. Mai 2010

Montag, 10. Mai 2010

Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.
Sprüche 16,9

Johannes der Täufer sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist.
Johannes 3,27

Der Mensch denkt, aber Gott lenkt

Dieser Satz aus dem biblischen Buch der Sprüche ist auch in den Schatz unserer Sprichwörter und Lebensweisheiten eingegangen. Nicht hohe Theologie, sondern ganz praktische und alltägliche Lebensweisheit ist es, was dieses biblische Buch ausmacht. Die Tageslosung erinnert und an die Grenzen unseres Machens und Planens. sie ist nicht als Aufforderung zu verstehen, sich mit politischen Entscheidungen einfach abzufinden oder auf das Planen und Machen zu verzichten.
Im Gegenteil - es ist wichtig, dass unser Herz sich einen Weg ausdenkt, dass wir Verantwortung übernehmen und Pläne machen, es ist wichtig, bei politischen Entscheidungen mitzureden. Blinde Schicksalsergebenheit wäre gewiss der falsche Weg. Dennoch erfahren wir immer wieder die Begrenztheit all unseres Planens und Machens, müssen erkennen, dass Dinge sich anders entwickeln als wir es uns ausgedacht haben. Gelingt es uns, uns in diese Realität nicht nur resigniert drein zu schicken, sondern sie auch positiv anzunehmen? Können wir in dem, was auf uns zukommt auch neue Kräfte und Möglichkeiten entdecken? Können wir uns auch in Ungewissheit und existenzieller Unsicherheit unserem Gott anvertrauen und ihm unsere Wege befehlen, in der Hoffnung und in dem Vertrauen, dass er Wege für uns weiss und uns auch durch Unsicherheiten hindurch begleitet und trägt? Ich formuliere das bewusst als Frage, weil ich durch eigene Erfahrungen weiss, wie wenig die Aufforderung zu mehr Gottvertrauen manchmal hilft und wie wenig das machbar ist. Aber ich hoffe, dass die Worte der heutigen Losung uns ermutigen können, unseren Weg zu gehen mit gespannter Neugier, was er uns wohl bringen mag und offen für das, was uns begegnet. Ich hoffe, dass er uns hilft, die richtige Balance zu finden: uns ans Werk zu machen, zu planen und Ideen zu entwickeln, unsere Vorsätze umzusetzen und zugleich offen zu sein dafür, dass alles ganz anders kommen kann und Pläne scheitern, aber auch neue, überraschende Möglichkeiten auftauchen können.
„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.“ Diese biblische Lebensweisheit will uns keine Angst machen, sondern uns ermutigen, das Leben in seiner ganzen Unplanbarkeit und Unvorhersehbarkeit zu wagen - in dem Vertrauen, dass Gott uns mit seiner Liebe und Treue begleitet auf allen unseren Wegen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen