Samstag, 2. Januar 2010

Sonntag, 10.1.2010

Wie soll ich dem HERRN vergelten all seine Wohltat, die er an mir tut?

Psalm 116,12

Der Geheilte ging hin und fing an, in den Zehn Städten auszurufen, welch große Wohltat ihm Jesus getan hatte.

Markus 5,20

Dankbar sein

Das Schöne ist, dass es gar nichts zu vergelten gibt. Dass es nicht auf unsere Taten und Leistungen ankommt, weil das Ja Gottes vor all unserem Tun uns immer schon gilt. Wenn wir das begreifen, dann entsteht die Dankbarkeit von selbst.

Heute gilt jeder als seines Glückes Schmied. Wir sind um unser Image besorgt, um unser Fortkommen und unseren Erfolg, wir konstruieren unsere Biographie. Und wer scheitert, trägt scheinbar selbst die Verantwortung. Auch unsere Galubens- und Sinnkonzepte basteln wir uns selber zusammen. Wir leben in einer Welt voller Möglichkeiten. Oft ist das schön. Niemand sollte sich zurücksehnen in eine Zeit, wo alles das meiste vorgegeben war durch starre Ordnungen, durch Stand und Herkunft. Aber manchmal stellen wir schmerzhaft fest, dass auch heute nicht allen alle Möglichkeiten offen stehen, dass z.B. Herkunft und Bildung immer noch eng zusammenhängen. Und wir erkennen, dass die Individualisierung uns nicht nur befreit hat, sondern auch tragende Netze dabei zerbrochen sind. Wir merken, dass Mobilität und Flexibilität die Konstanz von Beziehungen erschweren.

Wie gut tut es da, wenn wir uns sagen lassen, dass es in unserem Innersten, in unserer Gottesbeziehung ein Ja gibt, das unumstösslich ist, das wir uns nicht verdienen müssen, das allem anderen vorausgeht. Dass es da zumindest einen Ort gibt, wo wir nichts werden müssen, keine Masken tragen, kein Image pflegen, sondern ganz einfach sein dürfen, wie wir sind - und geliebt werden.

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