Samstag, 2. Januar 2010

Samstag, 9.1.2010

Gott der HERR spricht: Ich will noch mehr zu der Zahl derer, die versammelt sind, sammeln.

Jesaja 56,8

Das Volk neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. Und es entstand große Freude in dieser Stadt.

Apostelgeschichte 8,6.8

Mehr werden

Ist es das Ziel des Christentums, mehr zu werden? Gilt das Gesetz des ständigen Wachstums auch für Religionen? Die Apostelgeschichte erzählt vom Wachstum der christlichen Gemeinde und freut sich daran. Aber heute sind wir mit Recht skeptisch gegenüber Wachstumsideologien im bereich der Religion. Allzu oft sind sie Ausdruck von Intoleranz und Absolutheitsansprüchen und diese tragen wiederum den Keim der Gewalt in sich. Ohne Religionsfrieden gibt es keinen Weltfrieden, ohne religiöse Toleranz kein friedliches Zusammenleben.

Ich bleibe skeptisch gegenüber christlichen Wachstumsbewegungen. Aber ich frage mich auch, ob es nicht an der Zeit wäre, offensiver und selbstbewusster für ein liberales und offenes Christentum einzutreten. Nicht Mission und Bekehrung sind das Ziel. Das Ziel ist ein einladendes Christentum, dass Raum lässt für unterschiedliche Glaubensansichten, aber auch für klare und entschiedene Glaubensansichten, wenn sie Raum lassen für Andersdenkende. In diesem Sinne sollten wir uns doch nicht damit abfinden, den Rückgang zu verwalten, sondern zumindest qualitativ zu wachsen und Raum für Neues entstehen zu lassen. Das könnte so einladend wirken, dass dann auch quantitativ Wachstum möglich wird, weil Menschen erkennen, dass es in der Gemeinschaft einer liberalen und offenen Kirche gut ist zu leben und Raum für die Lebens- und Sinnfragen ist, die Menschen bewegen, Raum für das Suchen und das Gespräch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen