Montag, 12. April 2010

Dienstag, 13. April 2010

Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren.
Psalm 86,9

Paulus schreibt: Dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!
1.Korinther 9,16

Demut

Der 86. Psalm ist das Gebet eines Menschen in grosser Not. „Neige, Herr, dein Ohr, erhöre mich, denn ich bin elend und arm“. So beginnt der Psalm. Aber dieser Mensch hält fest an seinem Gott und vertraut auf ihn. „Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren“, heisst es im Vers, der als heutige Tageslosung dient. Und der Beter, die Beterin fährt fort: „Denn du bist gross und tust Wunder“. Er kann das nicht beweisen, er kann nur darauf vertrauen. Aber genau dieses Vertrauen gibt ihm Kraft - und es lehrt ihn Demut.
Er rühmt sich seines Vertrauens nicht, er ist dankbar dafür. Und ich denke, dass seine Hoffnung, dass alle Völker Gott anbeten und seinen Namen ehren werden, nicht zu trennen ist von der Bereitschaft, die Vielfalt der Weisen, Gott anzubeten, mit Demut und ohne Absolutheitsansprüche anzuerkennen. Es müssen nicht alle auf dieselbe Weise Gott anbeten und es ist keine Einheit der Glaubenslehren und Kirchenstrukturen notwendig. Not tut der gegenseitige Respekt und das Gespräch. Not tut, der Stimme des Herzens zu folgen und Vertrauen zu wagen.
„Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich in deiner Wahrheit gehe, richte mein Herz darauf, deinen Namen zu fürchten“, fährt der Psalmbeter, die Psalmbeterin fort. Die Wahrheit des Glaubens ist ein Weg, den wir gehen, auf den wir uns immer wieder neu weisen lassen können, wenn wir unser Herz ausrichten lassen und auf unser Herz hören. Es ist aber kein Standpunkt, den wir einnehmen und festhalten können. Auch das kann uns Demut lehren. Sind wir stark und fest im Glauben, haben wir Grund, dankbar zu sein. Sind wir schwach und unsicher in unserem Glauben, brauchen wir uns deshalb nicht zu schämen, sondern dürfen darauf vertrauen, dass wir neue Wege finden werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen