Montag, 12. April 2010

Mittwoch, 14. April 2010

Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR.
Jesaja 43,10

Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.
Markus 16,15

Mission

Sollten Christen andere zu ihrem Glauben bekehren? Heisst Zeuge oder Zeugin sein, andere vom eigenen Glauben überzeugen? Meine persönliche Antwort ist ein klares Nein. Selbstverständlich ist jede Form der Zwangsbekehrung absolut untolerierbar. Glaube und Zwang sind in jedem Fall unvereinbar und dass dies missachtet wurde, hat zu den schrecklichsten Kapiteln der Kirchengeschichte gehört. Aber auch davon abgesehen bin ich skeptisch, ob bekehren und überzeugen in Glaubensdingen angemessene Haltungen sind. Nicht überzeugen sollen wir, sondern bezeugen. Wir sollen und wir dürfen von dem reden, was uns Halt und Hoffnung gibt, von unserem Vertrauen und unserem Lebenssinn. Ehrlich und offen sollen wir dies tun, dabei auch Fragen und Unsicherheiten nicht verschweigen. Überzeugen kann ich andere von einem Standpunkt. Wo der Glaube aber zu einem Standpunkt wird, von dem ich andere überzeugen möchte, ist er schon erstarrt. Der Zeuge steht ein für die Wahrheit, die er aus seiner Perspektive sieht. Er trägt seinen Teil zum ganzen Bild bei. Aber er hat nicht das ganze Bild. Zeugen haben dienende Funktion. Sie dienen der Wahrheit, sie dienen den Menschen. Wir haben eine Mission - aber es ist nicht die Bekehrung anderer zu unserem Glauben, sondern der Einsatz für Menschlichkeit und Gerechtigkeit und die Ehrlichkeit, mit der wir uns als verletzliche Menschen mit unserem Glauben zeigen. Wer aber anderen dient, der gibt ihnen die Freiheit, ihren eigenen Weg zu gehen. Vielleicht wird unser Dienst ein Beitrag sein, dass andere ihren Weg finden, aber es bleibt ihr Weg und nicht der unsere. Und nur sie können ihn gehen und sie müssen ihn selber finden.

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