Montag, 12. April 2010

Donnerstag, 15. April 2010

Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten.
Jesaja 65,1

Jesus sah Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.
Markus 2,14

Suchet nicht und ihr werdet finden

Suchet, so werdet ihr finden - dieser Satz aus der Bergpredigt ist uns vertraut. Umso überraschender ist die heutige Tageslosung. Denn da lässt sich Gott gerade von denen finden, die ihn nicht suchen. Zwei wichtige Botschaften enthält diese Tageslosung: zuerst einmal macht Gott seine Nähe nicht abhängig von unseren Glaubensanstrengungen und unserer vorbildlichen Lebensweise. Das mag unserem Gerechtigkeitssinn widersprechen, denn haben nicht die, die sich stets um Frömmigkeit und einen gerechten Lebenswandel bemühten, die spürbare Nähe Gottes am Meisten verdient? Im Glauben aber - das zeigt uns die Bibel immer wieder - lässt sich nichts verdienen, da geht es nicht um Belohnung. Glauben lässt sich nur als Geschenk finden.
Und die andere Botschaft: Gott lässt sich nicht immer da finden, wo wir ihn vermuten. Vielleicht scheint seine Gegenwart gerade da auf, wo wir gar nicht damit rechnen, bei den Menschen, über die wir vielleicht die Nase rümpfen - so wie viele über Levi, den Zöllner, den Jesus zu seinem Freund macht. Wir sollten Gott nicht zum Gefangenen unserer Vorstellungen und Massstäbe machen, vorsichtig und zurückhaltend, vor allem aber barmherzig in unseren Urteilen sein - und achtsam, empfänglich und bereit, Neues zu sehen und zu entdecken. Dann kann Gott aufscheinen, da wo wir ihn vielleicht niemals vermutet haben, in Menschen und Erfahrungen, die uns berühren und verändern, uns neue Wege entdecken lassen.

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