Montag, 12. April 2010

Freitag, 16. April 2010

Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf dass ihr bewahrt die Gebote des HERRN, eures Gottes.
5.Mose 4,2

Christus spricht: Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Johannes 14,26

Geist und Buchstabe

Der Buchstabengehorsam versteht die Gebote Gottes als ein unumstössliches und für alle Zeiten gültiges Gesetz, dem wir bedingungslos Folge zu leisten haben. Nichts dazutun und nichts davontun heisst es ja in der heutigen Tageslosung. Aber führt solcher Buchstabengehorsam nicht zwangsläufig zur Erstarrung, zu fundamentalistischer Enge? Nicht umsonst hat Jesus die Gebote zusammengefasst im Doppelgebot der Liebe: Gott lieben und den Nächsten wie sich selbst. Wohlgemerkt: zusammengefasst und nicht ersetzt. Durch diese Zusammenfassung ist nichts hinzugefügt und nichts davongetan. aber die Mitte der Gebote ist offengelegt, die Richtschnur, die fortan möglich macht, das Gute mit dem eigenen Herzen und der eigenen Vernunft zu suchen und nicht dem starren Buchstaben zu folgen.
Der heilge Geist wird uns alles lehren und an alles erinnern, was Jesus gesagt hat. Dieser Geist ist uns ins Herz gelegt und der Stimme des Herzens sollen wir folgen. Diese Stimme sollen wir nichts hinzufügen und nichts davontun - nicht dem Buchstaben. Denn der ist Spiegel einer Zeit, das Herz aber, das sich vom Geist Gottes berühren lässt, folgt der Stimme Gottes heute. Der Reformator Martin Luther hat dafür die schöne Formulierung gebraucht: was Christum treibet. Was der Liebe und Hingabe Jesu entspricht, das ist die Richtschnur, der wir folgen sollen. Daran erinnnert uns der Geist. Und dieser Geist macht uns frei vom Buchstaben, frei für die Menschen, denen wir begegnen.

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