Mittwoch, 17. März 2010

Samstag, 3. April 2010

Der HERR wird zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen.
Jesaja 2,4

Christus spricht: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Johannes 14,27

Frieden

Die heutige Tageslosung war in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Leitspruch der Friedensbewegung. Frieden schaffen ohne Waffen - das erschien uns ein lohnendes Ziel in einer Welt, die durch die Atomwaffenarsenale der Grossmächte -zigfach zerstört werden konnte. Viele hielten diese Idee für naiv. Und war nicht der Zusammenbruch des Ostblocks ein Ergebnis westlicher Stärke und Abschreckungspolitik?
Was aber wäre geschehen, wenn statt Gorbatschow ein Militarist an der Macht gewesen wäre, der die Unruhe im Innern mit einer Angriffsstrategie nach aussen beantwortet hätte? Sind wir vielleicht doch auf wunderbare Weise vor dem Schlimmsten bewahrt worden? Und hat nicht die eigene Hochrüstung mehr zum Ruin des sowjetischen Imperiums beigetragen als die westliche Abschreckung? War nicht die heutige Tageslosung auch ein Leitmotiv der Oppositionsbewegung in der DDR und anderen Ländern Osteuropas, der das grösste Verdienst an der Demokratisierung und der friedlichen Revolution zukommt?
All diese Fragen lassen sich nicht abschliessend und eindeutig beantworten. Aber heute sind es nicht nur die Friedensbewegten, die eine atomwaffenfreie Welt für notwendig halten. Es ist auch der amerikanische Präsident Obama und es sind knallharte Interessenpolitiker wie der ehemalige US-Aussenminister Kissinger und ehemalige Generäle. Sie wissen, dass in einer Welt, in der sich nicht mehr einfach zwei Grossmächte gegenüberstehen, die Gefahr der unkontrollierten Verbreitung wächst und damit auch die Gefahr des Einsatzes durch diktatorische Regime oder auch durch terroristische Gruppen. Die Utopie der Friedensbewegung ist heute eine realpolitische Notwendigkeit.
Mehr aber noch ist an dieser biblischen Utopie bleibend wichtig, dass Abrüstung not tut und Gerechtigkeit und Lebensmöglichkeiten für alle die beste Friedens- und Sicherheitspolitik darstellen. Abrüstung tut aber nicht nur in der Politik not, sondern auch in unseren menschlichen Beziehungen. Wo der andere mich fürchten muss, entsteht nicht Friede, sondern bestenfalls ein Waffenstillstand. Frieden wird möglich, wo Menschen einander in entwaffnender Offenheit, mit Verständnis und Grosszügigkeit, mit der Bereitschaft zum Verzeihen und zum Teilen begegnen und wo nicht jeder darauf wartet, dass der andere damit anfängt. Diese entwaffnende Offenheit und Grosszügigkeit ist das Beispiel, das uns Jesus gegeben hat - bis hin nach Gethsemane und Golgatha.

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