Donnerstag, 21. Januar 2010

Freitag, 5.2.2010

Du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an.

Psalm 22,11

Paulus schreibt: Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.

Galater 3,26

Geborgen, geliebt und gesegnet

Der Beter oder die Beterin des 22. Psalms schenkt uns ein wunderbares Bild der Geborgenheit. Dies ist umso kostbarer und berührender, wenn wir bedenken, dass es sich bei diesem Psalm um ein Gebet in tiefster Not un dVerzweiflung handelt. Es ist der Psalm, aus dem auch die Worte Jesu am Kreuz stammen: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen." Doch in allem Dunkel dieses Psalmes leuchtet diese Zuversicht und dieses Vertrauen auf: "Du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an." Da wo alle Sicherheiten zerbrechen, kein Halt mehr zu finden scheint, da bleibt diese Zuflucht, da bleibt dieses mütterliche Bild der Geborgenheit. Zurückgeworfen auf den Anfang sind wir nicht verloren, sondern geborgen, geliebt und gesegnet.
Man mag solche bilder regressiv nennen, ab er ich bin überzeugt, dass kein Mensch ohne ein solches Grundvertrauen leben kann, ob wir es nun mit Gott in Verbindung bringen oder nicht. Wir brauchen ein Urbild der Geborgenheit, eine Hand, die uns hält. Für mich ist Gott dieses Urbild, der Inbegriff von Geborgenheit und Lebenskraft, die wir uns selber nicht geben können und die auch im tiefsten Dunkel noch da ist.
Auf den ersten Blick bietet uns auch der Lehrtext aus dem Galaterbrief ein solches regressives Bild. Durch den Glauben sind wir Kinder Gottes. Aber im Galaterbrief stehen die Kinder Gottes im Widerspruch zu den Sklaven. Die Kinder sind die Erben, die Erben der Verheissung. Sie sind zur Freiheit gerufen und nicht Abhängige. Und sie sollen in der Freiheit bleiben und nicht in die Sklaverei zurückfallen. In diesem Bild der Kinder Gottes werden wir nicht in der Rolle von Abhängigen festgehalten. Wir sind eingeladen wie Kinder zu vertrauen und zugleich als klare freie Menschen den aufrechten Gang zu üben, unser Leben in die Hand zu nehmen und uns von nichts und niemandem abhängig zu machen - ausser Gott.

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