Freitag, 22. Januar 2010

Samstag, 6.2.2010

Meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet.

Jesaja 61,10

Paulus schreibt: Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.

Galater 3,27

Freiheit

Christlicher Glaube ist eine befreiende Botschaft. Er macht Menschen frei von überfordernden Idealen, er macht frei von der Sorge um das eigene Ego, er macht frei zu einem gleichberechtigten, partnerschaftlichen Miteinander. Losung und Lehrtext stehen heute im Kontext dieser befreienden Botschaft. Die Losung führt uns in die Zeit nach der Rückkehr des Volkes Israel aus der babylonischen Gefangenschaft. In den Mühen des Alltags und des Wiederaufbaus soll das Volk den Wert der Freiheit nicht vergessen und sich bemühen um ein Zusammenleben in Gerechtigkeit. Freiheit und Gerechtigkeit - das sind die Leitlinien des Handelns für Menschen, die den Weisungen Gottes folgen wollen. Wie ein Kleid oder einen Mantel sollen die Israeliten die Freiheit und die Gerechtigkeit mit Stolz tragen.

Der Galaterbrief, aus dem der heutige Lehrtext stammt, schreibt die Freiheit ebenfalls ganz gross. Wer Christus angezogen hat, der ist ein freier Mensch. Damit ist nicht eine Beliebigkeit des Handelns gemeint, aber die Freiheit, verantwortlich zu handeln und nicht einfach gehorsam von aussen auferlegte Gebote zu erfüllen. Aus diesem Verständnis des Glaubens folgt für Paulus auch, dass alle Getauften grundsätzlich gleichrangig sind - vgl. den folgenden Vers Gal 3,28. Niemand erachte sich als frömmer oder fortschrittlicher oder aus irgend einem anderen Grunde für überlegen. Weder nationale Zugehörigkeiten noch das Geschlecht oder der gesellschaftliche Rang begründen im christlichen Glauben irgendeinen Vorzug. Übrigens kann es dann konsequenterweise auch keine kirchlichen Ämter geben, die nur Männern vorbehalten wären.

Menschen sind nicht einfach gleich. Es gibt Unterschiede, die nicht nivelliert werden müssen. Worauf es aber ankommt, ist, dass daraus keine Rangordnung entsteht und Menschen deshalb unterschiedlicher Wert zugeschrieben wird oder dass die einen wegen dieser Unterschiede kaum beachtet werden. Jeder mensch hat das Recht so wahrgenommen und aufgenommen zu werden, als wäre er jesus Christus selbst.

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