Donnerstag, 21. Januar 2010

Mittwoch, 3.2.2010

Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Lass sie aufstehen; lass sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not!

Jeremia 2,28

Wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns den Sinn dafür gegeben hat, dass wir den Wahrhaftigen erkennen. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

1.Johannes 5,20

Woran du dein Herz hängst ...

"Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott." - so knapp un dtreffend hat Martin Luther das 1. Gebot interpretiert. Wir sollten die heutige Losung keinesfalls als Aufruf zu religiöser Intoleranz und als Beleg für die Absolutheit und den alleinigen Wahrheitsanspruch des Christentums missbrauchen. Viel eher ist es ein Aufruf zum verzicht auf alle absoluten Wahrheitsansprüche. Denn wenn allein Gott die Wahrheit selber ist, so sind alle Religionen menschliche Antworten auf den Anruf des Göttlichen, also Menschenwerk. Sobald sie verabsolutiert werden, sind ihre Götter letzlich solche, die wir uns selber gemacht haben und die nicht helfen können.Wir machen dann unsere eigene Ideologie, so fromm sie auch daherkommen mag, zu unserem Gott.
Aber können wir Menschen das überhaupt, an einen Gott glauben, von dem wir uns keine Bilder machen dürfen? Wir Menschen machen uns immer Bilder von Gott. Worauf es ankommt ist, dass wir Gott nicht auf diese Bilder festlegen. Das ist die erste Botschaft unserer Tageslosung. Bleibt offen und berührbar für das lebendige Wort Gottes, wo immer er euch heute begegnen will. Sperrt in nicht ein im Buchstabenglauben und in eure Lehrgebäude. Bleibt offen für die Erfahrungen die andere mit ihrem Glauben, mit Gott machen und respektiert ihre Wege und Erfahrungen.
Das zweite ist, dass uns die Losung darauf aufmerksam macht, dass wir uns nicht auf das verlassen sollen, was wir an materiellen Sicherheiten haben, nicht auf den erfolg oder die Karriere, die wir uns vielleicht erarbeitet haben. Wir leben nicht von dem, was wir uns selber beschaffen können. Wir sind angewiesen auf das, was un sim Leben zukommt und geschenkt wird. Trotzdem machen wir unser leben und unser Glück allzu oft von solchen Dingen abhängig, die uns letzlich keinen Sinn und Halt geben können. Und - wie Luther treffend gesagt hat - woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott. Für solche Götter sind wir oft bereit ungeheure Opfer an Zeit und Lebensenergie zu bringen. Lebten wir nicht erfüllter, wenn wir in dem Vertrauen leben könnten, dass Gott mit uns geht und dass er unser Leben zum Ziel führt und wir deshalb uns nicht immer weiter krampfhaft um uns selber drehen, Idealen und Zielen nachjagen müssten - immer auf der Suche nach dem Glück, dass uns schon längst begegnen könnte, wenn wir achtsam würden für das, was Gott uns zukommen lässt? Nicht das Vertrauen auf die selbstgemachten Götter gibt uns Halt, sondern nur das Vertrauen, das wir gehalten sind, was auch immer uns begegnen mag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen