Dienstag, 12. Januar 2010

Sonntag, 17.1.2010

Ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre: ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen.

Jesaja 44,3

Gott hat den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!

Galater 4,6

In Freiheit wachsen können

Lange Jahre der Unfreiheit haben das Volk im Exil entmutigt. Viele haben sich abgefunden mit dem Leben unter babylonischer Herrschaft. Vielleicht war das Leben ja auch einigermassen erträglich an den Ufern von Babylon. Wenn da nicht die Sehnsucht nach der Heimat wäre, die Sehnsucht nach der Freiheit. Ein Prophet tritt auf, tritt im namen Gottes an gegen die Resignation und weckt aufs Neue die Hoffnung auf Freiheit. Mit wunderbaren Bildern weiss er diese Hoffnung zu nähren. Er kennt den Durst nach Freiheit und sagt den Menschen zu, dass Gott Wasser giessen werde auf das Durstige und Ströme auf das Dürre - neue Hoffnung und den Mut, in die Freiheit aufzubrechen und die Freiheit auch da zu gebrauchen, wo sie mühsam und beschwerlich ist.

Von diesem Geist der Freiheit redet auch der Lehrtext. Im Galaterbrief steht die Anrede an Gott "Abba, lieber Vater" für die Freiheit der Kinder Gottes, die nicht mehr Sklaven, sondern Kinder und damit Miterben der Verheissung sind. Abba, lieber Vater - das ist nicht Ausdruck kindlicher Naivität und Abhängigkeit. Es ist Ausdruck der Freiheit, die wir haben, wenn wir glauben, dass die Bindung an den Vater im Himmel uns unabhängig macht von aller Macht und Unfreiheit gegenüber Menschen und Dingen. Weil wir Gottes Kinder sind und "Abba, lieber Vater" beten dürfen, können wir uns im aufrechten Gang üben und dürfen wissen, dass nichts und niemand ganz über uns bestimmen darf, weil wir nur uns selbst gehören und unserem Gott.

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