Montag, 19. April 2010

Dienstag, 20. April 2010

Wie sollte ich ein so großes Unrecht begehen und wider Gott sündigen?
1.Mose 39,9

Weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen.
Galater 2,16

Freiheit

Der Galaterbrief, aus dem der heutige Lehrtext stammt, ist die Epistel der Freiheit. Gegen diejenigen, die skrupulös auf dem Buchstaben des Gesetzes beharren und auch von Heidenchristen die strenge Beachtung der biblischen Gesetze fordern, setzt Paulus den Geist der Freiheit, der uns durch Christus geschenkt ist. Dabei geht es ihm nicht um eine Freiheit, bei der alles Handeln beliebig würde, sondern um die Freiheit zu einem Handeln aus Liebe. Wer aus dem Geist der Freiheit handelt - so sieht es Paulus - der tut das Gute nicht deshalb, weil es ihm von aussen auferlegt ist, sondern weil er der Stimme seines Herzens folgt, den Geboten, die Gott in sein Herz gelegt hat. Gesetzlichkeit führt in den Augen des Paulus zu Hochmut oder zur Verzweiflung - zu Hochmut, wenn wir uns einbilden, mit unserem Tun und Handeln Gott zu gefallen, seinem Willen zu entsprechen und zur Verzweiflung, wenn wir erkennen, dass wir das gar nicht können.
Paulus sagt uns, dass wir nicht versuchen sollen, Gott zu gefallen und dann, wenn es gar nicht mehr anders geht, zur Gnade Zuflucht nehmen sollen. Das führt nämlich zu Ängstlichkeit und Enge. Besser ist es, das Leben auf Gottes Gnade zu gründen und dann als freier Mensch zu handeln, frei von der Angst Fehler zu machen und sich von der Liebe und der Vernunft leiten zu lassen. Das ist auch in Luther’s berühmter Empfehlung „Sündige tapfer“ gemeint: dass wir ohne Angst vor Fehlern den Weg gehen können, den uns die Liebe weist.

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