Donnerstag, 1. April 2010

Freitag, 9. April 2010

Es warten alle auf dich, dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.
Psalm 104,27-28

Unser tägliches Brot gib uns heute.
Matthäus 6,11

Das tägliche Brot zur rechten Zeit

„Unser tägliches Brot gib uns heute.
Was ist das?
Gott gibt das tägliche Brot auch ohne unsere Bitte allen bösen Menschen; aber wir bitten in diesem Gebet, daß er's uns erkennen lasse und wir mit Danksagung empfangen unser tägliches Brot.
Was heißt denn tägliches Brot?
Alles, was not tut für Leib und Leben, wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut, fromme Eheleute, fromme Kinder, fromme Gehilfen, fromme und treue Oberherren, gute Regierung, gut Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, Ehre, gute Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen.“
So legt Martin Luther im Kleinen Katechismus die Brotbitte aus. Ich denke, dass gerade heute, wo wir so viele materielle Dinge als selbstverständlich ansehen, uns die Erinnerung daran gut tut, dass wir für diese Selbstverständlichkeiten dankbar sein können.
Das tägliche Brot ist aber weit mehr als die materiellen Dinge. Zum täglichen Brot gehört auch, dass unsere Seele die nötige Nahrung bekommt - Lebensmut, Zuversicht, Selbstvertrauen, Hoffnung. Es gehört dazu, dass wir Liebe geben und Liebe empfangen können, die Achtsamkeit für das Schöne und Gute.
Die Bitte um das tägliche Brot spiegelt die Erfahrung armer Leute, die heute nicht wissen, wo sie das Brot für Morgen hernehmen sollen, die von Tag zu Tag neu ohne Sicherheiten leben müssen. Wir dürfen uns freuen, wenn wir nicht in dieser ständigen Sorge leben müssen. Aber wir spüren vielleicht auch, dass unser Sicherheitsbedürfnis manchmal in unnötige Ängste verfallen lässt und uns vor lauter vorsorgen und planen abschneidet vom hier und heute, von dem, was Gott uns in der Gegenwart schenken will. Sollten wir nicht mehr leben und weniger planen und vorsorgen? Sollten wir nicht neu vertrauen lernen, dass Gott uns sättigen wird mit Gutem zur rechten Zeit?

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