Samstag, 24. April 2010

Sonntag, 25. April 2010

Schafft Recht und Gerechtigkeit und errettet den Bedrückten von des Frevlers Hand und bedrängt nicht die Fremdlinge, Waisen und Witwen und tut niemand Gewalt an.
Jeremia 22,3

Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.
Hebräer 13,2

Fremde Engel

Nur um die Liebe geht es nicht, sondern um die Gerechtigkeit. So heisst es in einem Zeitungsartikel des katholischen Theologen Johann Baptist Metz (http://www.zeit.de/2010/16/Mystik-Gerechtigkeit?page=all). Dass Gott Liebe ist - und ohne die Liebe alles nichts, gehört zu den wichtigsten Botschaften unseres Glaubens. Aber die Botschaft der Liebe wird zu einem Allgemeinplatz, wenn sie losgelöst wird von der biblischen Gerechtigkeitsbotschaft. Gerechtigkeitssinn ohne Liebe kann leicht umschlagen in einen Gerechtigkeitsfanatismus, aber Liebe ohne Gerechtigkeit geht dem Konflikt und der Klarheit aus dem Weg, steht in der Gefahr, die Dinge nicht mehr beim Namen zu nennen.
Gerechtigkeit bemisst sich in der jüdischen und christlichen Tradition immer daran, ob sie die Opfer wahrnimmt und sich an ihre Seite stellt. Liebe zeit sich darin, dass wir für die Schwächsten eintreten. Und ganz besonders zeigen sich Liebe und Gerechtigkeit im Umgang mit Fremden. Die Ermahnung zur Gastfreundschaft darf auch in unserer Flüchtlings- und Asylpolitik nicht vergessen werden. Nicht der Missbrauchsverdacht sollte unsere Grundhaltung prägen, sondern die Erwartung, dass in den Fremden uns engel, Boten Gottes begegnen könnten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen