Montag, 15. Februar 2010

Dienstag, 2. März 2010

Du feuchtest die Berge von oben her, du machst das Land voll Früchte, die du schaffest.
Psalm 104,13

Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird.
1.Timotheus 4,4

Lebensfreude

Wie schön, wie befreiend ist der heutige Lehrtext. Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird. Wir dürfen unser Leben geniessen, uns freuen an den Möglichkeiten, die Gott uns schenkt, etwas wagen, vielleicht auch etwas Verrücktes tun. Die erste Frage ist dann nicht mehr: Kann ich das? Darf ich das? Was denken die anderen über mich? Ist das überhaupt erlaubt? Ja, mehr Lebensfreude, mehr wirklicher Lebensgenuss könnte uns gewiss gut tun.

Aber kann man das einfach so sagen? Wo bleiben da die Ethik und die Moral? Wo bleibt der Verzicht - gerade jetzt in der Passions- und Fastenzeit? Genuss und Verzicht sind in meinen Augen keine Gegensätze. Ich denke eher, dass nur wer geniessen kann auch zu gesundem Verzicht fähig ist und nur wer verzichten kann, ist fähig zu gesundem Genuss. Und die Ethik, die Frage nach dem Guten kommt auf eine ganz hilfreiche Weise wieder ins Spiel. Denn das Kriterium ist, ob etwas mit Danksagung empfangen werden kann. Keine Gebote und Verbote, sondern schlicht die Frage: kann ich Gott dafür danke sagen. Das ist sehr ähnlich wie die berühmte und grossartige Formulierung Augustins: Liebe - und tu, was du willst. Das tut gut und es befreit.

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