Donnerstag, 18. Februar 2010

Montag, 8. März 2010

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König!
Jesaja 52,7

Jesus sandte die Zwölf aus, zu predigen das Reich Gottes und die Kranken zu heilen.
Lukas 9,2

Erwartungsvoll

Es gibt Menschen, die sind stolz darauf, dass sie Realisten sind und das Träumen lieber anderen überlassen. Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt wird gerne mit dem Satz zitiert: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Bei allem Respekt vor der Lebensleistung dieser grossen Persönlichkeit, kann ich das nicht unwidersprochen stehen lassen. Die Bibel ist voll von Visionen einer Zukunft, in der die Menschen dem Willen Gottes gemäss in Gerechtigkeit und Frieden zusammenleben. Und ohne diese Visionen wären wir eindeutig ärmer. Sie sind Leitbilder für ein Leben, das unseren ganzen Einsatz wert ist und das unser Engagement und unsere Lebensenergien freisetzen kann.

Die Prophetenworte aus der heutigen Tageslosung sind nicht die Worte eines nüchternen Realisten. Sie hören die Schritte der Freudenboten schon zu einer Zeit, als die meisten ein Ende des babylonischen Exils sich überhaupt nicht mehr vorstellen konnten. Die Freiheit, der Frieden - sie waren ein Traum, aber ein Traum, der Menschen am Leben erhielt, ihnen Mut machte und sie befähigt, den Weg in die Freiheit auch zu gehen als er offenstand.

Wir sollen uns nicht einfach in eine bessere Zukunft flüchten, sondern hier und heute das Mögliche tun, ganz in der Gegenwart leben. Trotzdem brauchen wir Leitbilder einer heilvollen Zukunft wie sie uns in den biblischen Verheissungen begegnen, damit wir auch in schwierigen Zeiten oder unter ungerechten Verhältnissen erwartungsvoll leben können. Deshalb sandte Jesus die Zwölf aus, seine Hoffnungsbotschaft weiterzutragen. Deshalb bleibt es auch unsere Aufgabe, einander Hoffnung zu geben. Eine Hoffnung, die trägt, nimmt aber ihren Ausgangspunkt immer bei dem, was ist, sucht nach dem, was unser Herz erreicht und was wir glauben können. Wir haben sie nicht als Besitz. Wir sollen uns nicht das Blaue vom Himmel herab versprechen lassen. Wir dürfen auch skeptisch und zweifelnd sein. Aber hier und da vermögen wir hoffentlich die Schritte der Freudenboten zu vernehmen - in einer Phase voll Kummer und Sorgen, in leiblicher oder seelischer Not, wenn uns Unrecht widerfahren ist oder wenn wir selber Unrecht getan haben. Wie gut, wenn wir die Füsse der Freudenboten hören, wenn wir unter Krankheit leiden, wenn wir trauern oder wenn wir an der Schwelle des Todes stehen. Wenn wir vertrauen dürfen, dass auch dann immer noch Gottes liebende Arme uns weit ausgebreitet empfangen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen