Mittwoch, 19. Mai 2010

Freitag, 21. Mai 2010

Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaot, alle Lande sind seiner Ehre voll!
Jesaja 6,3

Der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen! Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben.
Offenbarung 19,6-7

Was ist uns heilig?

Losung und Lehrtext des heutigen Tages werden wohl nur noch im kirchlichen Binnenbereich verstanden - oder selbst dort nicht mehr? Es ist die Sprache längst vergangener absolutistischer Königtümer. Taugt diese Sprache noch für unsere Zeit? Nein, ich möchte nicht an einen allmächtigen Herrscher glauben, der Reiche einnimmt. Ich brauche eine andere religiöse Sprache, ein neues Lied. Was aber bleibt, ist die Frage, was uns heilig ist? Und was uns heilig sein müsste, damit das Leben auf dieser Erde gelingt, damit wir leben können und die anderen mit uns? Sind uns Dinge heilig, die uns abhängig machen und Leben zerstören oder sinnlos machen? Oder ist uns das Leben selbst heilig, die Würde der Menschen und aller Kreatur? Respektieren wir die Grenzen, die uns gesetzt sind, damit Leben gelingt und Leben gelingen kann für die, die nach uns kommen? Für diese und ähnliche Fragen sollte unser Glaube eine Orientierungshilfe sein.
So gesehen, dürfen wir durchaus an unserer Losung und dem Lehrtext festhalten, denn wenn Gott, der Schöpfer allen Lebens, heilig ist, dann kann nichts uns heilig sein, was dieses Leben zerstört. Und wo Gott die bestimmende Kraft ist, kommen alle menschlichen Macht- und Herrschaftsanprüche an ihre Grenze. Darüber dürfen wir uns tatsächlich freuen und fröhlich sein.

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