Mittwoch, 26. Mai 2010

Mittwoch, 26. Mai 2010

Der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich.
Jesaja 51,6

Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet ihr auch im Sohn und im Vater bleiben.
1.Johannes 2,24

Auf nichts Vergänglichs trauen

Gott, lass uns dein Heil schauen,
Auf nichts Vergänglichs trauen,
Nicht Eitelkeit uns freun!
Lass uns einfältig werden,
Und vor dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein!

Diese Strophe aus dem wunderbaren Abendlied von Matthias Claudius passt für mich wunderbar zu unserer heutigen Tageslosung. Aus ihr spricht das tiefe Vertrauen, dass dem, der auf Gott vertraut, ein Halt gegeben ist, der nicht von dieser Welt ist und der bleibt, auch wenn alles ins Wanken gerät. Und zugleich bewahrt uns diese Strophe vor einer Gefahr unserer heutigen Tageslosung. Denn wie oft erliegen gerade fromme Christinnen und Christen der Faszination apokalyptischer Katastrophenszenarien. Es geht aber nicht darum, Weltuntergangsszenarien auszumalen - und noch viel weniger natürlich, sie herbeizusehen als vermeintliche Zeichen bevorstehenden Heils oder als Strafen für die Unfrommen. All das wäre nicht fromm, sondern eher zynisch und gottlos. Die fromme Einfalt, von der Matthias Claudius spricht, will nicht Leid und Katastrophen deuten und erklären, sondern richtet den Blick fest auf das, was in allem Leid und in allen Katastrophen Halt und Hoffnung geben kann: lass uns dein Heil schauen - in den Menschen, die uns begegnen, in der Liebe, die wir geben und empfangen, im Wort, das uns tröstet, in der Gemeinschaft, die uns stärkt.

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