Mittwoch, 5. Mai 2010

Samstag, 8. Mai 2010

Erhebet den Herrn, unsern Gott, betet an vor dem Schemel seiner Füße; denn er ist heilig.
Psalm 99,5

Jesus fragte den geheilten Blinden: Glaubst du an den Menschensohn? Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist's. Er aber sprach: Herr, ich glaube, und betete ihn an.
Johannes 9,35.37-38

Vertrauen

Ein Blindgeborener wird geheilt. Ist das nicht ein Grund zur Freude? Aber die Rechtgläubigen machen ihm Vorwürfe. Was dieser Jesus sagt und tut, das passt nicht in ihre Ordnung und zu ihren Glaubenssätzen. Statt sich mit dem Geheilten zu freuen, beschimpfen sie ihn und werfen ihn hinaus. Er aber weiss, wer ihm geholfen hat und er erkennt in seinem Herzen, dass er diesem Jesus vertrauen kann. Er vertraut nicht der überlieferten Ordnung und den Glaubenssätzen, sondern dem, dem er begegnet ist und dem, was er erfahren hat. Sollten wir nicht auch uns mehr an lebendigen, heilsamen Begegnungen orientieren als an festgeschriebenen Glaubenssätzen, die eigenen und fremden Erfahrungen ernst nehmen und uns davon berühren lassen?
Der Geheilte wirft sich am Ende vor Jesus nieder (so die korrekte Übersetzung) - als Geste des Vertrauens und der Dankbarkeit. Die Lutherübersetzung „und betete ihn an“ ist problematisch, weil sie aus diesem Vertrauen und der Dankbarkeit Anbetung und göttliche Verehrung macht und damit die Geschichte ihrerseits schon wieder in Kategorien der Rechtgläubigkeit deutet. Zuerst einmal sollten wir sie aber als Einladung verstehen, Vertrauen zu wagen und sich auf den Weg mit Jesus einzulassen. Als wer er sich uns dann zeigen wird, müssen wir nicht schon festschreiben.

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