Mittwoch, 3. Februar 2010

Donnerstag, 18. Februar 2010

Mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten. Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.
Jesaja 43,24-25

Jesus ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.
Römer 4,25

Selig sind die Unvollkommenen

Dreimal ist in Losung und Lehrtext heute von unseren Sünden die Rede und dazu noch von unseren Übertretungen. Und darüber hinaus konfrontiert uns der Lehrtext auch noch mit der so schwierigen Sühnopfervorstellung. Nur ungern lassen wir uns als Sünderinnen und Sünder ansprechen und allzu lange ist dieses Wort auch missbraucht worden, um Menschen ein gesundes Selbstbewusstsein abzusprechen. Und dass da einer für unsere Sünden gestorben sein soll, ist für viele ein Ärgernis oder sprengt ganz einfach ihre Vorstellungskraft.
Lassen wir einmal all diese schwierigen Dinge in den Hintergrund treten, so bleibt für mich als Kern die befreiende Botschaft: Du musst nicht irgenwelchen Idealen entsprechen, weder deinen eigenen Erwartungen noch denen der anderen. Du darfst Fehler machen, darfst versuchen so zu leben, wie Gott dich gemeint hat und brauchst nicht zu verzweifeln, wenn du dabei scheiterst oder auf Irrwegen gehst. Du kannst aufhören dich zu rechtfertigen, deine schwierigen Seiten zu verdrängen oder sie auf andere zu projezieren. Du brauchst dich nicht ständig mit anderen zu vergleichen, weder um deine Überlegenheit zu beweisen noch um dein Licht unter den Scheffel zu stellen.
Du darfst sein, ohne Vollkommenheit zu erstreben. Du musst nicht erst etwas aus dir machen. Du musst dir auch nicht selbst vergeben. Wären wir nicht viel ärmer, wenn wir nur uns selber hätten, festgelegt wären auf unsere Geschichte, unsere Leistungen, unsere Fehler? Losung und Lehrtext sagen uns heute: Ihr seid am Ende nicht auf euch selber zurückgeworfen, sondern könnt euch in Gottes Arme werfen. Es sind die Arme eines liebenden Vaters, einer zärtlichen Mutter. Wenn Gott uns richtet, dann verurteilt er uns nicht, sondern richtet uns auf. Dann gilt: ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.

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