Mittwoch, 3. Februar 2010

Freitag, 19. Februar 2010

Dein Volk spricht: »Der Herr handelt nicht recht«, während doch sie nicht recht handeln.
Hesekiel 33,17

Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1.Johannes 1,9

Frei zum ehrlichen Blick auf uns selber ohne Angst

Warum muss eigentlich in der Bibel so viel von Sünde die Rede sein. Weil man über Menschen Macht ausüben kann, wenn sie ein schlechtes Gewissen haben und sich schuldig fühlen, würden manche religionskritischen Geister sagen. Und so wird Sünde und Schuld tatsächlich manchmal missbraucht, in den Religionen, aber auch in zwischenmenschlichen Beziehungen. Das aber ist ein Missbrauch und nicht das Ziel der biblischen Botschaft.
Weil das Dichten und Trachten des Menschen eben Böse ist von Jugend auf, wie es in der Sintflutgeschichte heisst, würden andere vielleicht sagen. Aber die Bibel weiss auch noch mehr von den Menschen zu sagen, dass sie nur wenig niedriger gemacht sind als Gott, dass sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gottes sind. Die Bibel vermittelt uns nicht einfach ein negatives, pessimistisches Menschenbild. Wir sind fähig zum Guten, aber eben auch zum Bösen und Gott hat uns die Freiheit gegeben, die eine und die andere Möglichkeit zu gebrauchen.
Weil wir Menschen uns selbst verfehlen und dem Anspruch Gottes nicht standhalten können, würden andere sagen. Darum brauchen wir das Vertrauen, dass Gott uns nicht allein nach unseren Taten beurteilt, sondern uns freispricht und uns aufatmen lässt. Das ist eine Befreiung, die nicht durch Schönfärberei oder Verdrängung erkauft ist und die uns deshalb wirklich frei machen kann. Frei vom Zwang zur Vollkommenheit und frei von der Angst davor, nichts wert zu sein. Frei zu einem Leben in gleichrangigen Beziehungen, weil keiner dem anderen etwas voraus hat. Frei zum ehrlichen Blick auf uns selber ohne Angst.

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