Montag, 8. Februar 2010

Samstag, 20. Februar 2010

Du bist mein Gott.
Psalm 118,28

Jesus spricht: Niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Johannes 14,6

Dankbarkeit

Die heutige Tageslosung ist der Abschluss eines langen Dankespsalmes. Einer, der von allen Seiten bedrängt wurde, hat erfahren, dass Gott ihm in seiner Bedrängnis weiten Raum geschaffen hat. Er hat erkannt, dass Gottesfurcht besser ist als Menschenfurcht. Was auch immer ihm Menschen antun können, so ist da immer noch Gott, der ihn auffängt und hält. Wir spüren dem Psalm noch an, dass da nicht einer in stoischer Gelassenheit und Gleichmut seinem Schicksal begegnet. Er ist aufgewühlt von dem, was ihm widerfährt, voller Emotionen. Sein Glaube ist keine absolute umumstössliche Lebensweisheit. Er ist eine Zuflucht, ein Ort, wo er sich bergen kann, sich bergen in dem vertrauen, dass Gott am Ende in allem immer noch da ist. So - und nur so - kann er am Ende des Psalms sagen: „Du bist mein Gott, ich will dich preisen, mein Gott, ich will dich erheben. Preist den Herrn, denn er ist gut, ewig währt seine Gnade.“ Solche Sätze sind in der Bibel immer eingebunden in konkrete Glaubenserfahrungen konkreter Menschen. Sie bieten uns eine Sprache des Glaubens an, in der wir uns mit unseren Erfahrungen bergen können. Wo sie sich aber von konkreten Erfahrungen losgelöst zu absoluten Wahrheiten verselbständigen, mit denen wir vielleicht sogar andere bekämpfen, werden sie zu Ideologien.

Das gilt fast mehr noch für den Lehrtext. Dieser Vers steht in den sog. Abschiedsreden Jesu. Er ist eingebettet in das bevorstehende Leiden und Sterben Jesu und Antwort auf die Jüngerfrage, wie sie den Weg kennen können, wenn sie gar nicht wissen, wohin Jesus geht. Und die Antwort ist eine Einladung zum Vertrauen. Ihr müsst den Weg gar nicht im Voraus kennen. Bleibt bei dem, was ihr mit mir erfahren und erlebt habt. Verlasst nicht den Weg der Liebe und der Hingabe. Dann werdet ihr den Weg auch finden. Dann werdet ihr Gottes Stimme erkennen, so wie ihr meine Stimme erkannt habt. Und ich bin überzeugt, dass es die Stimme des Herzens ist, die uns den richtigen Weg weist. Aber es bleibt je unser Weg und wir sollten daraus keine absoluten Glaubenswahrheiten und keine christlichen Absolutheitsansprüche ableiten.

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