Montag, 8. Februar 2010

Samstag, 27. Februar 2010

Sieh nun herab von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, und segne dein Volk Israel.
5.Mose 26,15

Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf.
Lukas 1,54

Gott sieht

Wir haben einen Gott, der uns sieht, einen Gott, der fähig ist zum Mitgefühl. Deshalb hat Blaise Pascal in seinem berühmten Memorial den Gott der Philosophen unterschieden vom Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Wir glauben nicht an einen unbewegten Beweger, sondern an einen Gott, der sich auf uns zubewegt, sich hineinziehen lässt in unsere Geschichten, mitfühlend und anteilnehmend. Wir glauben an einen Gott, der uns aufhilft und der uns einander aufhelfen lässt.

Glaube ist nicht ein Fürwahrhalten von Dingen, die wir nicht sehen und beweisen können, sondern ein Akt des Vertrauens und Sich-Anvertrauens. Wer glaubt, weiss um die Unverfügbarkeit des Lebens. Er weiss darum, dass er sich einem Anderen verdankt und bleibend auf Andere und Anderes angewiesen bleibt. Weil wir angewiesen sind und bleiben auf ein Du, das uns ansieht und anspricht, können wir nicht sein ohne die Beziehungen zu unseren Mitmenschen und zu Gott. In jedem freundlichen Blick, in jedem liebevollen Wort ereignet es sich, dass Gott uns ansieht und uns aufhilft.

Angesehen zu werden kann furchtbar sein, wenn ich voller Angst bin und glaube, mich verstecken zu müssen. Gott aber sieht uns freundlich an. Sein Blick ermutigt uns. In seinen Augen erfahren wir uns als wertvoll und bejaht. Mit all unseren Grenzen, Fehlern und Schwächen. Unwiderruflich. Kein Goldglanz, keine rosarote Brille ist nötig, sondern einzig und allein dieses JA, dieser freundliche Blick, der mir sagt: Du darfst sein. Ich segne dich. Mit diesem göttlichen Blick dürfen wir unsselber immer wieder betrachten - und ebenso die anderen, die uns begegnen.

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