Freitag, 5. März 2010

Dienstag, 16. März 2010

Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein liebes Kind? Denn sooft ich ihm auch drohe, muss ich doch seiner gedenken; darum bricht mir mein Herz, dass ich mich seiner erbarmen muss, spricht der HERR.
Jeremia 31,20

So liegt es nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.
Römer 9,16

Vatergefühle - Muttergefühle

Ist es nicht immer wieder überraschend, wie emotional Gott redet und handelt in den biblischen Überlieferungen? Wir sollen in ihm nicht den unbewegten Beweger sehen, der in stoischer Ruhe im Himmel thront. Es ist ein Gott, der voll mütterlicher und väterlicher Gefühle ist, der in Beziehung tritt zu den Menschen. Ein Gott, dem die Menschen lieb und teuer sind, der sich wünscht, dass wir auf guten Wegen unterwegs sind - für uns selbst und miteinander - und der doch immer wieder auch an uns verzweifelt, weil wir das Gute, das wir erkannt haben, nicht tun, uns selber und anderen schaden, falschen Idealen und Idolen hinterher rennen.
„Es bricht ihm das Herz“ heisst es in der Tageslosung und weil seine Gefühle für uns so stark sind, kann er nicht anders als uns immer wieder mit offenen Armen zu begegnen. Ich sehe bei diesem Vers eine Mutter vor mir, die ihr Kind in die Arme nimmt, obwohl es sie gerade noch mit seinem Verhalten zur Weissglut gebracht hat oder einen Vater, der vielleicht gerade noch sein Kind vehement zurechtweisen musste und ihm trotzdem sagt, wie sehr er es gern hat. Es sind diese starken Bilder, denen wir als Väter und Mütter längst nicht immer genügen, die uns aber helfen zu erkennen, dass Gott immer und unter allen Umständen zu uns steht. Auch in den härtesten Gerichtsworten und Anklagen der Bibel bleibt dieses Ja, diese unumstössliche mütterlich-väterliche Liebe und Treue. Gott kann nicht von uns lassen. Ist das nicht ein schönes Bild?

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