Montag, 3. Mai 2010

Dienstag, 4. Mai 2010

Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?
Jeremia 23,29

Jesus sprach: Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!
Lukas 12,49

Nicht mit dem Feuer spielen

Voller Wut und Zorn wendet sich Jeremia gegen die falschen Propheten, die Ungerechtigkeiten schönreden statt für die Gerechtigkeit zu kämpfen, die den Mächtigen nach dem Mund reden statt ihnen den Spiegel vorzuhalten. Gottes Wort ist mehr als ein frommer Zuckerguss über unserem alltäglichen Leben. Wer Gottes Wort einfach dazu benutzt, die Verhältnisse zu legitimieren und dem Leben, so wie es ist, ein wenig Sinn und Tiefe zu verleihen, der spielt mit dem Feuer. Gottes Wort ist auch Ruf zur Umkehr, Kritik an ungerechten Verhältnissen. Es stört unsere Bequemlichkeit und schafft Unruhe. Das sollten wir vielleicht nicht ganz vergessen, wenn wir heute die Nützlichkeit und stabilisierende Kraft des Glaubens betonen.
Allerdings ist es nicht weniger wichtig zu bedenken, wie leicht entschiedener Glaube in religiösen Fanatismus umkippen kann. Und der spielt ebenso oder noch mehr mit dem Feuer. Wir haben das Wort Gottes immer nur als unsere Glaubensansichten - irrtumsanfällig - und wir haben kein Recht, unsere Glaubensansichten anderen aufzuzwingen. Bezeugen, argumentieren, bekennen - all das dürfen und sollen wir, Rückgrat zeigen und einstehen für das, was wir glauben. Aber mit Demut und im Wissen darum, dass sich unsere Glaubenseinsichten verändern können und wir irren können.

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